Eine seltene, 1642 geprägte Medaille erinnert an die Ankunft der englischen Prinzessin Mary Henrietta Stuart, Tochter des englischen Königs Karl I. Stuart, die im Alter von nur 10 Jahren mit Wilhelm II. von Oranien, dem Sohn und Nachfolger des Gouverneurs der Vereinigten Provinzen, Friedrich Heinrich von Oranien, verheiratet wurde, in den Niederlanden.
Die Heirat war von großer politischer Bedeutung: Sie festigte das Bündnis zwischen England und der Republik der Vereinigten Provinzen und stärkte gleichzeitig die Position der Oranier-Dynastie in Europa. Sie war auch Teil der langjährigen dynastischen Politik der Stuarts, die Verbindungen zu den protestantischen Herrschern des Kontinents suchten.
Die Medaille von Dadler erinnert nicht nur an die Hochzeitsfeierlichkeiten und die Ankunft von Maria Stuart in den Niederlanden, sondern hat auch einen propagandistischen Charakter, indem sie die Oranier-Dynastie als Verteidiger der Freiheit, Stabilität und Macht der Republik darstellt. Die bereits erwähnten Allegorien von Mars (Krieg) und Venus (Liebe) symbolisierten die Verbindung von militärischer Macht mit einem friedlichen dynastischen Bündnis.
Die Münzmedaille wurde von NGC mit ex. MS64 von NGC.
Ein außergewöhnliches Numismat mit einem erstaunlich gut erhaltenen Spiegel. Alles in einer schönen Patina. Ein Anschauungsobjekt, das jeder Sammler schöner Dinge zu schätzen wissen wird.
Vorderseite: Prinz Friedrich Heinrich von Oranien sitzt auf einem Thron in einer Rüstung, mit Schild und Helm an seiner Seite, er besiegt seine Feinde, schwingt ein Schwert und ein Band mit den Schilden der sieben niederländischen Provinzen, im Hintergrund sieht man Wilhelm II. mit seiner jungen Frau Maria Stuart und die Szene des triumphalen Einzugs der Armee
LIBERTAS PATRIÆ, ME DEFENSORE, TRIUMPHAT, INSIDIATA NIHIL VIS INIMICA NOCET (Die Freiheit des Vaterlandes, unter meiner Verteidigung, triumphiert; keine verräterische Kraft kann ihr schaden).
Rückseite: Ansicht eines Palastes mit Garten, umgeben von einem Zaun, der von Obelisken gestützt wird. Über dem Eingang wandelt der belgische Löwe, daneben stehen die Statuen von Mars und Venus; am Eingang begrüßt Prinz William seine Braut, Prinzessin Mary Stuart; über der Szene schweben zwei Cherubim in Strahlen, die aus dem Namen Jahwes (auf Hebräisch) hervorgehen und Reichtum und Ehre verkünden; auf den Obelisken und am Fuß der Szene ist die Signatur des Medailleurs S.D. (Sebastian Dadler) zu sehen
QUO TE MARS ET AMOR VOCAT INTRA DIVA VIRETUM FRUCTUM HIC LIBERTAS TE GENITRICE FERET (Wo Mars und Amor dich rufen, tritt ein, Göttlicher, in den Garten; hier wird die Freiheit, deine Mutter, dir Frucht bringen).
Durchmesser 73 mm, Gewicht 115,68 g
Die Medaille von Sebastian Dadler aus dem Jahr 1642 erinnert an die Ankunft der jungen Prinzessin Maria Henrietta Stuart, Tochter von König Karl I. von England, in den Niederlanden, die im Alter von nur 10 Jahren Wilhelm II. von Oranien, den Sohn von Gouverneur Friedrich Heinrich, heiratete. Dieses Ereignis war eine der wichtigsten dynastischen Handlungen des 17. Die Heirat der Stuarts mit dem Nachfolger der Oranier-Dynastie sollte das Bündnis zwischen England und der Republik der Vereinigten Provinzen in einer Zeit wachsender politischer und religiöser Spannungen in Europa stärken.
Die Republik der Vereinigten Provinzen befand sich zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt ihrer Macht - als See- und Handelsmacht beherrschte sie einen Großteil der Weltmärkte, und die Oranier-Dynastie festigte ihre Position im Innern und präsentierte sich als Garant für die Freiheit und Unabhängigkeit der Provinzen. Im Gegenzug suchte Karl I. Stuart, der politisch zunehmend isoliert war und England in eine Krise stürzte, die Unterstützung starker protestantischer Partner auf dem Kontinent.
Die Heirat von Wilhelm und Maria hatte somit symbolische Bedeutung: Sie verband die beiden Dynastien angesichts der wachsenden Bedrohung durch das katholische Spanien und der internen Konflikte in England, die bald zum Bürgerkrieg und zur tragischen Hinrichtung Karls I. führten.
Sebastian Dadler, ein bekannter Medailleur, der unter anderem in Danzig tätig war, schuf eine Medaille voller Propagandasymbolik. Die Vorderseite zeigt Friedrich Heinrich von Oranien als siegreichen Führer und Verteidiger seines Heimatlandes, der über seine Feinde triumphiert. Im Hintergrund sind Wilhelm II. und seine Gemahlin sowie eine Szene des triumphalen Einzugs der Truppen zu sehen. Die Rückseite hingegen zeigt eine allegorische Szene, in der der belgische Löwe, Mars und Venus die Stärke und gleichzeitig die friedliche Dimension dieses Bündnisses betonen, während die über der Szene schwebenden Putten auf die göttliche Billigung des Ereignisses hinweisen.
Die Medaille war nicht nur ein Erinnerungsstück für den Hof, sondern auch Teil einer breit angelegten Propaganda, die die Ehe als Grundlage für Freiheit und Wohlstand der Republik darstellte. Heute ist sie ein bemerkenswertes Zeugnis einer Epoche, in der die Medaillenkunst zu den wichtigsten Trägern der politischen Ideologie gehörte.