Ein seltener schlesischer Taler aus der Münzstätte in Zloty Stok.
Eine Variante mit der Ligatur CT von Christoph Tuchman, Münzmeister in Zloty Stok in den Jahren 1607-1610.
Vorderseite: zwei Büsten, die sich gegenüberstehen
D G IOAN CHRIST ET GEOR RVD FRA
Rückseite: Wappen des Herzogtums Legnica-Brzesko-Wolów in einem Schild, mit drei Helmen mit Labyrinthen und Juwelen, oben ein Adler, oben eine Ligatur CT
DVC SIL LIG ET-BREG 607
Durchmesser 41 mm, Gewicht 28,48 g
Herr Eugeniusz Salwach schreibt in seinem Blog über die Münzstätte in Złoty Stok: "...Die verschuldete Stadt wurde 1581 von Wilhelm Rosenberg, einem tschechischen Magnaten und Diplomaten am österreichischen Hof, von ihren Gläubigern gekauft. Mit Erlaubnis des Kaisers ließ er in der Münzstätte von Zlatý Stok bis zu seinem Tod im Jahr 1592 Golddukaten und Silbertaler prägen. Zloty Stok wurde von seinem Bruder Peter Wock geerbt. Auch er prägte in der Münzstätte bis 1595 Golddukaten.
1599 verkaufte Piotr Wock, gezwungen durch seine Gläubiger, denen sein verstorbener Bruder etwa 1 Million Taler schuldete, Zloty Stok für 15.000 Taler (etwa 10.000 Dukaten) an Fürst Joachim Friedrich von Brzeg und Legnica.
Fürst Joachim Friedrich ließ nur 2 Jahre lang Silber- und Goldmünzen in Zloty Stok prägen, da er 1602 starb. Er hinterließ zwei minderjährige Söhne, Johannes Christian und Georg Rudolf. Das Herzogtum wurde dann von deren Mutter Anna regiert. Nach ihrem Tod im Jahr 1605 prägte die Münzanstalt in Złoty Stok Gedenkmünzen, und die Fürsorge für ihre Söhne wurde von ihrem Onkel, Herzog Karl II. von Ziębice und Oleśnica, übernommen. Als beide Herzöge volljährig wurden (Johannes Chrystian im Jahr 1509 und Georg Rudolf im Jahr 1512), teilten sie das Herzogtum unter sich auf. Johannes Chrystian erhielt das Herzogtum Brzeg (zusammen mit Zloty Stok) und Georg Rudolf das Herzogtum Legnica. Die Münzstätte in Zloty Stok prägte von 1602 bis 1621 ihre gemeinsamen Silber- und Goldmünzen. Auf diesen Münzen treten die Brüder gemeinsam auf und nennen sich die Herzöge von Legnica und Brest.
Als 1618 der Dreißigjährige Krieg (1618-48) ausbrach, erhob sich Schlesien unter der Führung des Herzogs Johann Christian gegen die Habsburger. Ab 1620 wurden die Schlesier von den Truppen der Füchse und ab 1621 auch von den kaiserlichen Truppen ausgeplündert. Fürst Johann Christian musste sein Herzogtum Brzeg verlassen, und die Bergwerke in Zloty Stok förderten kein goldhaltiges Erz mehr. Unter diesen Umständen stellte die Münzstätte von Zloty Stok die Münzprägung ein..."