Ein seltenes schlesisches Brakteat von Heinrich III. dem Weißen, und in dem vorliegenden Erhaltungszustand sehr selten.
Ein hervorragend geprägtes Exemplar mit sehr klaren Details.
Bemerkenswert ist auch das Fehlen jeglicher Vertiefungen am Schaft und am Otolithenflansch, was bei dieser Art von Ausgabe ein häufiger Fehler ist.
Das Stück ist auf dem Auktionsmarkt selten zu finden, was in Verbindung mit der hervorragenden Qualität vermuten lässt, dass es an Käufern für ein solches Exemplar nicht mangeln wird!
Schlesien, Herzogtum Wrocław, Heinrich III. der Weiße (1248-1266), Brakteat breite zweite Hälfte des 13.
Vorderseite: Büste eines Adlers mit Brustband, darüber drei Arkaden mit drei Türmen mit Spitzdächern
Durchmesser 27 mm, Gewicht 0,68 g
Prof. Borys Paszkiewicz schreibt in seiner Studie "Wo sind die Münzen von Heinrich Probus" wie folgt: "Unter den Münzen, die Parallelen zu den Siegeln des Heinrich Probus aufweisen, stechen das breite Brakteat Fbg 207/825 und 208/827 und der dazugehörige Obol Fbg 826 hervor, die Walter Baum ohne jede Begründung der Münzstätte Legnica zuschrieb. Die Münzen zeigen den oberen Teil eines heraldischen Adlers mit Stirnband unter einem Dreispitz, der von drei Türmen überragt wird. Gut erhaltene Exemplare der großen Brakteaten wiegen 0,70-0,78 g. Es handelt sich um eine Paraphrase des Motivs eines Schutzpatrons, der im Tor eines die Stadt symbolisierenden Gebäudes steht, das u. a. für die weit verbreiteten Kölner Münzen charakteristisch ist. Die Platzierung des herzoglichen Zeichens in dieser Situation verändert jedoch die Bedeutung dieser Figur völlig und erinnert an das in der 2. Hälfte des 13. und 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts beliebte Motiv herzoglicher Siegel mit dem Herrscher unter einem Baldachin. Der dreibogige Baldachin mit drei oder fünf Türmchen kommt jedoch nur auf den Siegeln von zwei schlesischen Herzögen vor: Heinrich III. von Breslau aus den Jahren 1253-66 und Heinrich IV. aus den Jahren 1270-83. Die Gestaltung des Adlers spricht für eine spätere Chronologie als die Herrschaft Heinrichs III. des Weißen. Allerdings ist zu bedenken, dass wir nicht viele herzogliche Siegel kennen - auch eines der verlorenen Siegel anderer Herzöge könnte eine Analogie zu dem untersuchten Münzstempelmotiv darstellen. Stellen wir also die vorläufige Hypothese auf, dass es sich bei den Brakteaten Fbg 207-8/825-7 um Münzen von Heinrich Probus handelt, und testen wir sie: Wird sie uns die Quellenlage klären?"