Nach der Teilung Preußens durch Napoleon wurde Danzig auf der Grundlage des Friedens von Tilsit zu einer Freien Stadt erklärt. Im April 1808 legte der Stadtrat den Wechselkurs des Talers auf 20 Sechspfennige fest und ordnete die Inbetriebnahme der städtischen Münzanstalt an. Die Ausfuhr von Silber und allen Silberprodukten wurde verboten. Als Münzstätte diente die alte städtische Gießerei am Kocurka-Tor. Das ursprüngliche Projekt, Sechspfennige und Pfennige zu prägen, beschränkte sich auf Kupferpfennige und Scherben, die wegen des akuten Mangels an kleinen Umlaufmünzen als notwendig erachtet wurden. Von den ursprünglichen Plänen wurde nur eine Probeprägung des Sechspfennigs zu 1/5 eines Guldens realisiert. Eine Münze mit diesem Nennwert wurde den städtischen Behörden zur Genehmigung vorgelegt, die jedoch nicht erteilt wurde. Die Leitung der Münzstätte wurde dem Danziger Goldschmied Jan Ludwik Meyer anvertraut, dessen Anfangsbuchstabe des Namens "M" auf die Münzen gesetzt wurde. Münzwardein war Jan Leonhard Schuler aus Berlin. Unter ihrer Leitung war die Ende 1808 eröffnete Münzstätte das ganze folgende Jahr über in Betrieb und prägte Schekel und Pfennige gemäß der Resolution. Im Jahr 1811 wurde die Münzstätte von der französischen Armee besetzt und in eine Artilleriewerkstatt umgewandelt. Nach dem Sturz Napoleons verlor Danzig seinen Status als Freie Stadt und die Münzstätte wurde 1813 geschlossen, und die Stadt selbst wurde nach einem Beschluss des Wiener Kongresses wieder Teil Preußens.
Die Münze stammt aus den legendären Sammlungen Brandt (Bild unten links) und Karolkiewicz (rechts).