Ein sehr seltener Taler aus der Münzstätte Joachimstal mit der Titulatur von Ludwig II.
Die Ausgabe wurde zwischen 1505 und 1532 geprägt.
Eine Variante mit einem Stern am Anfang der Rückseitenlegende und mit der Titulatur LVDOVICVS.
Ein aus dem Einband genommenes Exemplar.
Vorderseite: böhmischer Löwe nach links
LVDOVICVS PRIM D GRACIA REX BO
Rückseite: Der heilige Joachim, darunter ein fünffeldriges Wappenschild
ARDOMI SLI ST E 7 FRA CO D B
Durchmesser 39 mm, Gewicht 27,92 g
Im Jahr 1516 wurden unter Graf Stefan in Konradsgrün am Südhang des Erzgebirges reiche Silbervorkommen entdeckt. Dies führte sehr schnell zur Entstehung einer blühenden Bergstadt. Im Jahr 1517 wurde der Ort in Anlehnung an die Bergstädte des Erzgebirges in Sankt Joachimstal umbenannt: Marienberg, Annaberg und Josefsdorf, die nach Heiligen benannt waren. Im Jahr 1520 erhielten Stefan und seine Brüder vom böhmischen Landtag das Recht, Silbermünzen zu prägen, die auf der einen Seite das Wappen des böhmischen Königs (Löwe) und auf der anderen Seite St. Joachim mit dem Wappen des Grafen Schlick tragen sollten. Es ist bemerkenswert, dass das Dokument, das bis heute erhalten geblieben ist, in tschechischer Sprache verfasst wurde. Nach acht Jahren stellte König Ferdinand I. die Prägung der gräflichen Münzen ein und übernahm Joachimstal als dritte königliche Münzstätte in Böhmen, neben Kuttenberg und Prag.