Ein sehr seltenes Danziger Bettelabzeichen aus dem Jahr 1619, das zum Betteln in Danzig berechtigte und einheimische Bettler von Fremden unterschied, die illegal in die Stadt kamen.
Das Abzeichen ist so gestaltet, dass es an die Kleidung genäht oder um den Hals gehängt werden kann.
Wer ein Bettelabzeichen besaß, war berechtigt, auf den Straßen von Danzig zu betteln, konnte aber auch an der einmal im Monat stattfindenden Verteilung auf dem städtischen Schießplatz teilnehmen, hatte Anspruch auf Behandlung im Lazarett und Grundversorgung in den anderen Krankenhäusern sowie auf Grundschulunterricht für seine Kinder.
Zu den Bettelabzeichen siehe Tomasz Maćkowski, Gdańsker Bettelabzeichen (16.-18. Jahrhundert), Studia Historica Gedanensia, Bd. XI, 2020, S. 149-161.
Vorderseite: in der Mitte das Wappen von Danzig, seitlich davon die Jahreszahl 16-19, darunter ein Personenpaar, das sich an den Händen hält, rechts ein Bettler mit Hut, der einen Stab in der rechten Hand hält, links eine Dame, seitlich Buchstaben H-S
Rückseite glatt mit einigen Kratzern.
Blei, Maße 66 x 58 mm, Gewicht 56,54 g